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Kroatien mit Boot
Globetrotter-on-Tour.de
2018, unser 1. Kroatienurlaub
Wir möchten hier unsere Erfahrungen aus unserem 1. Kroatienurlaub mit Boot mit Euch teilen. Was wir nicht machen werden, ist, jeden
einzelnen Tag zu beschreiben. Keiner will tausend Mal Sätze lesen wie: „Wieder waren wir in einer Bucht /Ankerplatz zum Baden und chillen“.
Auch wenn es genau DAS war, was diesen Urlaub so besonders machte. Jeden Tag immer ein bisschen baden, chillen und das Leben genießen.
Los geht’s!!!!
Bis zu diesem Zeitpunkt waren wir fast 30 Jahre immer auf verschiedenen Seen und Flüssen unterwegs und hatten somit einen großen Respekt
vor dem Meer. Fragen wie „können wir das Wetter richtig einschätzen“ oder „bekommen wir einen Platz in einem Hafen“, stellten wir uns fast
täglich. In allen Foren konnten wir lesen, dass es nicht notwendig ist Hafenplätze vorzubuchen. So typisch deutsch, konnte Axel aber dem Ganzen
nicht trauen. Nachdem er immer nervöser wurde, buchten wir einen Hafenplatz in Biograd für ganze 3 Wochen, um seine angespannten Nerven
zu beruhigen. Wir hatten uns vorgenommen auch längere Strecken zurückzulegen, was gleichzeitig bedeutete, unterwegs andere Häfen oder
Buchten für die Übernachtung anzusteuern, die wir dann eben doppelt bezahlen müssten. Die Rechnung ging auf, ab jetzt überwiegte die
Vorfreude.
Montag, den 20.08. um 16.00 Uhr ging es los. Im Nachhinein die perfekte Zeit für
die Abfahrt. Nach 13 Stunden reine Fahrzeit, mit einer kurzen Pause in Slowenien,
kamen wir um 8.00 Uhr in Biograd an. Das Ganze ganz ohne Stau, teilweise waren
wir alleine auf der Autobahn, was schon mal echt unheimlich war. Dann ging es
flott. Um 10 hing die Calimero am Kran und ne halbe Stunde später
beanspruchten wir schon unseren Liegeplatz.
Endlich angekommen!!!
Am Abend erkundeten wir Biograd und uns trieb der große Hunger in ein
typisches Touristenlokal. Groß, viele Menschen, große Platten – aber lecker war es
trotzdem und günstig obendrein.
Jeden Mittwoch ist Booteforum-Treffen in der Bucht Mala Luka.
Nette Menschen treffen, Sonnen, Baden und natürlich Quatschen.
Vor allem über das Wetter hier in Kroatien. Passend dazu zogen
etwas später dunkle Gewitterwolken auf. Hier zeigte sich schon am
2. Tag, dass wir die Wettersituation noch nicht einschätzen konnten.
Wir bekamen langsam Panik, während die Anderen noch entspannt
auf den Booten lümmelten. Den Sprüchen der Anderen „das kommt
nicht – ist alles weit weg über Land“ trauten wir nicht wirklich und
fuhren zurück in unseren sicheren Hafen. Doch die alten Hasen
hatten recht, es gab kein Gewitter an diesem Tag.
Abends führte uns der Tipp eines Freundes ins Restaurant Dupin Nahe des Hafens. Ein kleines Lokal
mit freundlicher Bedienung und absolut genialem Essen.
In der Marina Biograd steht am Wochenende Charterwechsel an. Um dem Trubel aus dem Weg zu gehen, planten wir unsere erste Übernachtung
außerhalb des sicheren Hafens. Wir suchten uns dafür die Bucht Soline auf Pasman aus. Die Wahl war goldrichtig: Eine ruhige Bucht mit vielen
festen Bojen. Abends fährt ein kleines Fischerboot der Kommune alle Boote an und kassiert einen kleinen Übernachtungsbetrag. Gleichzeitig
konnten wir den jungen Burschen unseren Müll mitgeben und hätten sogar noch Brot bestellen können.
Abends dann mit dem Beiboot auf die Insel in die kleine Konoba Kiss. Alles superlecker. Es gibt wahlweise Fisch-, Fleisch- oder
Meeresfrüchtemenue. Jedes mit geröstetem Brot und Knoblauchöl, als Vorspeise typisch kroatischer Schinken und Käse, als Nachspeise
Palatschinken und zudem eine kleine Flasche Schnaps. Das Ganze zu einem Preisen zwischen 14,- bis 20,-
So eine Übernachtung in einer Bucht ist überwältigend. Wir waren nicht darauf vorbereitet, wie unglaublich ruhig die Nacht wird. Am nächsten
Morgen wurden wir von Grillen geweckt und frühstückten, während hinter der Insel die Sonne aufging. Ein Traum!!!!
Jetzt kamen wir genau in die Situation, vor der wir so Bammel hatten: Schlechtes Wetter war angesagt und so fuhren wir nachmittags zurück in
die Marina, im guten Glauben, der Rummel mit den Charterbooten wäre vorbei. Aber alles war noch im vollen Gang. Unser heutiger Liegeplatz lag
direkt am Chartersteg und so hatten wir Logenplätze in der ersten Reihe, mit gekühltem Wein und kroatischem Schinken und Käse. Einmal muss
man den Zirkus gesehen haben. Echt Kino pur.
Zu den Liegeplätzen in Kroatien muss gesagt werden, dass wenn man diesen fest gebucht hat, man nie denselben Platz bekommt. Man bekommt
den, der gerade frei ist.
Die Bora kam am Abend mit starkem Wind, Gewitter und Regen. Wir waren jetzt echt froh, dass wir im Hafen lagen. War ja unsere erste Bora und
so konnten wir so einigermaßen entspannt schlafen.
Unser großer Vorteil war, dass wir unser Auto direkt in der Marina
abgestellt hatten. So konnten wir bei schlechtem Wetter Ausflüge an Land
unternehmen, was wir am nächsten Tag auch gleich machten, da nochmals
Regen angesagt war. Es ging Richtung Zadar zum Center Supernova, und
die Gleichung geht hier voll auf: Klamotten für die Frau + Männershoppen
im Bauhaus gegenüber = alle Glücklich. Danach ein Stadtbummel durch
Zadar.
Gegen Abend beruhigte sich das Wetter und auf der Suche nach einem netten Lokal landeten wir im Vapor an der Promenade von Biograd. Hier
bekamen wir erstklassigen fangfrischen Fisch, der am Morgen gefangen wurde. Leider fielen die Beilagen hier etwas mager aus.
Als Alternative zum Boot fahren wäre noch der Kletterpark am Rand von Biograd zu erwähnen. Zu Fuß gut vom Hafen aus zu erreichen. Er wurde
2018 neu eröffnet und machte einen guten Eindruck.
Leider war bei unserem Besuch nur der Kinderparcour
fertiggestellt.
Am Mittwoch verabredeten wir uns mit Bekannten vor der
Insel Vrgada und schipperten mit unserem Beiboot in die
Strandbar Hakuna Matata. Hier ist der Name echt
Programm, richtig zum Abhängen. Danach ging er für eine
weitere Nacht in die Bucht Soline mitsamt Abendessen im
Kiss.
Am nächsten Tag weiter zur Insel Dugi Otok, wo wir den
zweiten Abend in Folge außerhalb unserer Marina am
Steg vom Restaurant Alan in Luka festmachten. Wenn ihr
hier zu Abend esst, könnt ihr kostenlos am Steg
übernachten. Für einen kleinen Unkostenbeitrag gibt es
sogar noch Strom.
Helfen macht Freude, ein gutes Gefühl und immer wieder gerne. Trotzdem
empfehlen wir den Beitritt bei Seahelp. Denn nicht immer sind andere Boote in der
Nähe, um kurzfristig einzuspringen.
Unsere letzte Woche stand bevor, wir wurden mutig und unser
Ziel war es, erst am Ende der Woche wieder Biograd anzusteuern.
Los ging es nach Murter in die Marina Betina. Am Gemeindehafen
im Restaurant Treva bekamen wir ein unglaublich leckeres
Beefsteak. Ich träum jetzt noch davon und sicher ist: Wir kommen
wieder!!!!!
Nach einer Nacht mit viel Hagel und Gewitter ging es weiter zu
den Wasserfällen bei Skradin. Von Volldampf auf dem Meer bis
Tuckergeschwindigkeit auf dem Fluß Krka war alles dabei. Wir
sahen Delfine, Bunker und Muschelfarmen. Das Unglaublichste
aber war eine Meeresschildkröte. An der Konoba Vidrovca, kurz
vor Skradin, machten wir für die Nacht fest. Da Hafenplätze an
beliebten Sehenswürdigkeiten immer rar sind, nutzten wir gegen
einen Obulus den Hol- und Bringservice des Wirts nach Skradin.
Von dort aus ging es per Ausflugsboot zu den Wasserfällen, das Befahren mit dem eigenen Boot ist verboten.
Am nächsten Tag ging es den Fluß abwärts wieder zurück
auf’s Meer und weiter auf die Insel Prvic. Nach der
Übernachtung im Gemeindehafen ging es ans Festland in
den Stadthafen von Vodice. In einem Hinterhof findet ihr
das Lokal More. Klasse Essen mit Live-Gitarrenmusik. In
Vodice gibt es das angeblich größte Aquarium Dalmatiens.
Zu sehen gibt es traurige Fische und Schlangen in viel zu
kleinen Aquarien und Terrarien. Noch nie hatte ich solche
Augen bei Fischen und Schlangen gesehen – das war echt
erschreckend. Nie wieder!!!!!
Die Nacht danach verbrachten wir in Kaprije an einer Boje, mit Abendessen im Sampjer. Ein Örtchen, mit so vielen kleinen süßen Babykätzchen,
dass wir am liebsten eines mit nach Hause geschmuggelt hätten.
Wenn man in dieser Gegend unterwegs ist, dann ist es ein Muss, die Kornaten zu besuchen. Und es stimmt tatsächlich, alles ist dort umgeben
von einer unglaublichen Ruhe. Wir fuhren vorbei an erhaben Steilwänden und durch bizarre Landschaften. Wir sind nicht sentimental, aber wir
fühlten uns auf einmal so klein und verloren auf dieser großen Welt.
Um in den Kornaten zu Ankern oder zu Übernachten, benötigt
man normalerweise ein Ticket, welches rund 70,- kostet. Aber
es gibt einen Trick: Wir machten an der Konoba Quattro für
die Nacht fest und konnten so ganz kostenfrei diese Insel in
den Kornaten besuchen. Zum Ankommen mittags ein
Gläschen Wein und danach auf den Berg, die Beine vertreten.
Wir kämpften uns in Turnschuhen bis zum Gipfelkreuz und
wurden mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Fazit: Nächstes
Mal werden zusätzlich Wanderschuhe eingepackt. Unsere
erste Peka, die man übrigens in den meisten Lokalen einen
Tag zuvor vorbestellen muss, hatten wir uns an diesem Abend
hart verdient.
Unsere 3 Wochen waren fast vorbei und nach einer weiteren Nacht in der
Bucht Soline ging es zurück nach Biograd zum ausschiffen.
Schade, aber wir kommen sicher wieder!!!!!
Zurück fuhren wir wieder an einem Montag und kamen auch bei diese
Fahrt wieder ganz ohne Stau nach Hause. Nicht ganz……..der erste Stau
war der morgendliche Berufsverkehr direkt vor unserer Haustür. Das
eigentliche Problem der Heimfahrt waren die mangelnden
Übernachtungsmöglichkeiten. Alle, und wir meinen damit wirklich alle
Rastplätze waren hoffnungslos überfüllt mit LKWs. Erst ca. 100 km vor
unserem Ziel fanden wir einen Platz zum Schlafen. Da werden wir uns für
die nächste Reise was einfallen lassen müssen.
Tips:
Wer nicht Kuna sondern Euro mit in den Urlaub nimmt, der kann Geld sparen, da der Kurs zum Wechseln in Kroatien besser ist. 2018 bekam
man an den Wechselstuben 735Kuna für 100 Euro.
Am Bankautomat muss man Kuna abheben, aber ohne „Umrechnung“, sonst zahlt man eine höhere Gebühr. Während des Auszahlvorgangs
wird man gefragt, ob umgerechnet werden soll. Hier unbedingt „Nein“ tippen! Aufrund der „Fremdwährung“ verlangen einige deutsche Banken
zusätzliche Gebühren, was den Wechselkurs am Bankomaten verschlechtert.